Der neue 10er kommt!

Am 23. September 2014 ereilt die derzeitige 10-Euro-Banknote das gleiche Schicksal, das am 5. Mai vergangenen Jahres den kleineren 5-Euro-Schein traf: Sie wird durch eine neue Banknote der so genannten Europa-Serie ersetzt, die neben einem behutsam überarbeiteten Design eine widerstandsfähigere Beschichtung und neue Sicherheitsmerkmale aufweist. Am Motiv ändert sich grundsätzlich nichts, das Erscheinungsbild wurde jedoch etwas aufgefrischt. Daher ist die Europa-Serie von den Scheinen der vorherigen Generation gut zu unterscheiden.

Die neuen Sicherheitsmerkmale sind leicht zu identifizieren und bieten zusätzlichen Schutz gegen Fälschungen. Das bewährte „Fühlen, Sehen, Kippen“-Prinzip ermöglicht eine rasche Überprüfung.

(Quelle: Maximilian Haase, Dt. Bundesbank)

Was ändert sich?

Das Design wurde überarbeitet und weist nun zusätzliche und verbesserte Sicherheitsmerkmale auf. Außerdem sind die neuen Europa-Geldscheine im Vergleich zu den Vorgängern robuster. Eine spezielle Beschichtung senkt die Schmutzanfälligkeit, erhöht so die Lebensdauer und Umweltfreundlichkeit und mindert Kosten für Aufbereitung und Neudruck.

  • Das „Portrait-Wasserzeichen“: Auf der Vorderseite links findet sich ein Wasserzeichen, das im Gegenlicht schemenhaft ein Portrait der mythologischen Gestalt „Europa“ zeigt. Außerdem zeigt es den Wert der Banknote, in dem Fall also die 10. Legt man den Schein auf eine dunkle Oberfläche, werden die hellen Stellen dunkler.

Warum ein Portrait?

„Gesichter werden viel besser erinnert, als Gegenstände. Schon kleinste Gefühlsregungen und Stimmungen werden wahrgenommen. Oft können Menschen gar nicht sagen, warum sie einen Schein als „falsch“ erkennen. Er kommt ihnen einfach „irgendwie komisch“ vor, etwa weil die Fälschung bei der Abbildung eines Gesichts kleinste Ungenauigkeiten enthält. Diesen Effekt, den wir von den alten D-Mark-Scheinen kennen, hat man sich bei der neuen Europa-Serie zu Nutze gemacht, indem man für das Wasserzeichen ein Portrait gewählt hat“, weiß Herr Dominikus von der Falschgeldstelle der Deutschen Bundesbank. Beim „alten“ Zehner zeigte das Wasserzeichen ein Tor.

  • Die Smaragdzahl: Die auffällige glänzende Zahl auf der Vorderseite wechselt, je nach Blickwinkel, ihre Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau. Kippt man den Schein, bewegt sich außerdem ein Lichtbalken auf und ab.
  • Der silberne Hologrammstreifen am rechten Rand zeigt vier kleine Hologramme: das Portrait der Europa, ein Tor aus der Romanik, das €-Zeichen sowie die 10, als Wert der Banknote.
  • Fühlbare Reliefs: An den Rändern der Vorderseite lässt sich eine Reihe kurzer erhabener Linien ertasten. Menschen mit Sehbehinderung können dadurch den Wert des Scheins erfühlen. Reliefs sind auch beim Hauptmotiv, bei der Schrift und bei der großen Wertzahl spürbar.
  • Mikroschrift: Nur mit der Lupe entziffert werden kann die Mikroschrift, die an einigen Stellen auf der Banknote verteilt ist. Die winzigen Schriftzeichen sind dabei gestochen scharf.
  • Sicherheitsfaden: Im Gegenlicht erscheint der Sicherheitsfaden als dunkler Streifen. In weißer Schrift finden sich auf dem Streifen außerdem das €-Zeichen und die Wertzahl 10.
  • Weitere Sicherheitsmerkmale sind das Standard-UV-Licht, das besondere UV-Licht sowie Infrarot-Merkmale
Warum gibt es eine neue Serie?

Grund für die Neuauflage ist nicht in erster Linie die zunehmende Zahl von Fälschungen. Zwar haben die „Blüten“ in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen – so wurden im ersten Halbjahr 2014 knapp 25.000 falsche Euro-Banknoten registriert. Das entspricht einem Nennwert von 1,5 Millionen Euro. Die Anzahl der Fälschungen bewegt sich aber nach wie vor auf niedrigem Niveau (Quelle: Dt. Bundesbank). Vielmehr wurden die Scheine durch eine Lackierung widerstandsfähiger gemacht – gerade für die 5-Euro-Note, die am häufigsten den Besitzer wechselt, war das wichtig. Die neuen Banknoten sind dadurch auch schwerer, als die bisherigen Scheine. Parallel wurde die Gelegenheit genutzt und die Sicherheitsmerkmale überarbeitet.

Die Nase vorn bei den Fälschungen hatten im ersten Halbjahr 2014 übrigens die 50er mit 50%, gefolgt von den 20ern mit 29%. Kleinere und größere Scheine werden seltener gefälscht. Bei kleineren Noten ist der Ertrag im Verglich zum Risiko zu gering. Größere Scheine, wie etwa 100€-Noten und darüber werden in den Geschäften häufig auf Echtheit geprüft.

Was sollten Einzelhändler beachten?

Besitzen Sie Banknotenbearbeitungs-/Echtheitsprüfgeräte?

Ja - Kontaktieren Sie Ihren Lieferanten oder Gerätehersteller. Er kann Ihnen sagen, wie bzw. ob Sie Ihr Gerät auf den neuen Schein vorbereiten können.

Eine Liste der Geräte, die bereits den neuen 10-€-Schein akzeptieren, steht auf der Internetseite der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Verfügung. Sie wird regelmäßig aktualisiert. Alle Geräte, die hier gelistet sind, wurden bereits mit den neuen Scheinen getestet. Auf die Liste kommen nur Geräte, die im Test keine einzige Fälschung akzeptiert haben.

Tipp: Gehen Sie regelmäßig auf die Seite www.neue-euro-banknoten.eu : Hier finden Sie stets die neuesten Infos  zur Vorbereitung auf die neue 10-€-Banknote. Es besteht auch die Möglichkeit, einen RSS-Feed zu abonnieren. 

Hintergrundinfos zur Europa-Serie

 

Benannt ist die zweite Banknotenserie nach Europa, einer Gestalt aus der griechischen Mythologie. Ihr Portrait findet sich sowohl im Wasserzeichen als auch im Hologramm.  Im Kern hat sich die Anmutung der Banknoten nicht verändert: Das Thema „Zeitalter und Stile“ der ersten Euro-Banknotenserie mit der Darstellung typischer Baustile aus sieben Epochen der europäischen Kulturgeschichte bleibt erhalten. Die weiterentwickelte Banknotenserie bietet allerdings mit drei zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen noch mehr Schutz vor Fälschungen.

Die weiteren Stückelungen der Europa-Serie werden in den nächsten Jahren schrittweise in Umlauf gebracht. Nach dem jeweiligen Ausgabezeitpunkt erhalten Verbraucher die neuen Banknoten nach und nach von Kreditinstituten sowohl über Geldautomaten als auch über den Kassenschalter oder im Handel als Wechselgeld. Eine Zeit lang werden Geldscheine der ersten und zweiten Serie parallel in Umlauf sein.

Der Zeitpunkt, ab dem die Banknoten der ersten Serie kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr sein werden, wird frühzeitig bekannt gegeben. Aber auch danach werden sie ihren Wert behalten und von den nationalen Zentralbanken des Eurosystems ohne zeitliche Begrenzung zum Nominalwert umgetauscht. Über die Ausgabetermine der weiteren Stückelungen der Europa-Serie wird das Eurosystem rechtzeitig informieren. Die neuen Banknoten werden in allen 18 Ländern ausgegeben, die den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt haben.

Die neue 5-Euro-Note aus der Europa-Serie kam im Mai 2013 in Umlauf.

(Quelle: Dt. Bundesbank)