Die VR Bank Kaufbeuren-Ostallgäu hat sich im Geschäftsjahr 2015 in einem herausfordernden Marktumfeld erfolgreich behauptet und ihre Position in der Region weiter gestärkt. „Unsere Kunden schätzen uns als Finanzpartner. Das ist die Basis für die gute Entwicklung unseres Kredit- und Einlagengeschäfts trotz Niedrigzinsumfeld“, sagte Vorstandssprecher Dr. Hermann Starnecker beim Bilanzpressegespräch der VR Bank in Kaufbeuren. Dies spiegelt sich auch in der Bilanzsumme wider, die zum Jahresende bei gut 1,4 Mrd. Euro lag (1.446.750 TEUR) – das entspricht 32.530 TEUR bzw. 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr.
Bilanz 2015
Ausgezeichnete Beratung sorgt für Wachstum
Reges Kredit- und Einlagengeschäft
Der Kreditbestand belief sich zum 31. Dezember 2015 auf 976.836 TEUR. Das entspricht einem Wachstum von 5,5 Prozent im Vergleich zu 2014. Ebenfalls ein deutliches Wachstum gab es bei den Wohnbaudarlehen: Diese stiegen im Vergleich zu 2014 um 45.536 TEUR auf 566.998 TEUR – das sind 8,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch das Einlagengeschäft verlief besser als erwartet: Die Kunden hatten der VR Bank zum Jahresende Einlagen in Höhe von 1.155.461 TEUR anvertraut – 47.817 TEUR (+ 4,3 Prozent) mehr als 2014. Das Provisionsgeschäft entwickelte sich ebenfalls positiv und brachte 10.614 TEUR ein.
Individuelle Beratung zahlt sich aus
Der Zuwachs bei den Kundeneinlagen lässt sich laut Starnecker mit der ausgezeichneten Beratung bei der VR Bank erklären. „Wir haben in den letzten Jahren viel in unsere Mitarbeiter, aber auch in die Systeme investiert. Heute analysieren wir basierend auf einem modernen, computergestützten Prozess die aktuelle Lebenssituation des Kunden und die daraus resultierenden Bedürfnisse. Ergebnis ist eine individuelle, bedarfsgerechte Beratung, wie sie nur im persönlichen Gespräch erzielt werden kann.“ Hinzu käme die gute Vernetzung der Bank und ihrer Mitarbeiter in der Region. „Die Kunden kennen uns persönlich, oft auch aus dem privaten Bereich. Das schafft Vertrauen.“ Der Vorstandssprecher ist sich sicher, dass es diese Kombination ist, die die VR Bank besonders macht.
Beste Bank in Kaufbeuren
Ein Ergebnis, zu dem 2015 auch das renommierte Finanzmagazin Focus Money kam. Unabhängige Tester vergaben für die VR Bank gleich zweimal Platz 1: Sowohl in der Privat- als auch in der Firmenkundenberatung überzeugten die Mitarbeiter der Bank in Kaufbeuren. „Nicht nur in Kaufbeuren“, ergänzt Starnecker. „Da unsere Mitarbeiter überall nach denselben Kriterien beraten, gilt diese Auszeichnung für die gesamte Bank und vor allem für alle unsere Mitarbeiter.“
Qualifizierte Mitarbeiter sind Basis für Erfolg
Die Fort- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter ließ sich die Bank in 2015 rund 365 TEUR kosten. „Aufgrund der gestiegenen Anforderungen sind regelmäßige Schulungen unverzichtbar“, sagt Starnecker. „Und es zahlt sich aus, wie der Test von Focus Money gezeigt hat“. Die Zahl der Beschäftigten lag zum 31.12.2015 bei 383 – das sind 16 Mitarbeiter weniger als im Vorjahr. Der leichte Rückgang resultiert aus natürlicher Fluktuation. Nach wie vor ist die VR Bank damit personell eher überdurchschnittlich ausgestattet.
Niedrigzinsumfeld beeinflusst Zinsergebnis
Die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hat das Zinsergebnis der VR Bank für das Geschäftsjahr 2015 erwartungsgemäß geprägt. Zwar wirkt es auf den ersten Blick mit 35.555 TEUR besser als im Vorjahr, tatsächlich fällt das Ergebnis jedoch um 887 TEUR geringer aus. Grund hierfür sind Aufwände in 2014, die in 2015 nicht angefallen sind. Der deutliche Rückgang beim Zinsergebnis ist der anhaltenden Niedrigzinsphase geschuldet. Die Beschlüsse und Politik der Europäischen Zentralbank werden auch in den kommenden Jahren stark sinkende Erträge verursachen.
Zunehmende Regulierungsanforderungen = Aufwand & Kosten
Im Gegenzug binden die zunehmenden Regulierungsanforderungen verstärkt Ressourcen und führen zu stetig steigenden Verwaltungskosten: Der Verwaltungsaufwand der VR Bank summierte sich im vergangenen Jahr auf 28.585 TEUR. Erstmals fällig wurde 2015 zudem die europäische Bankabgabe, die mit knapp 70 TEUR Euro zu Buche schlug. All das hat Auswirkungen auf den Bilanzgewinn: Dieser fällt mit 2.041 TEUR deutlich geringer aus als noch 2014 (2.868 TEUR). Vorstand und Aufsichtsrat der VR Bank werden daher in der Vertreterversammlung am 31. Mai vorschlagen, die Dividende anzupassen.
Eigenkapital weiter gestärkt
Um die Eigenkapitalanforderungen, die eine schrittweise Erhöhung des Eigenkapitals bis 2019 vorsehen, zu erfüllen, hat die Bank ihre Eigenkapitalausstattung auch in 2015 weiter gestärkt: Die Kernkapitalquote belief sich zum 31. Dezember 2015 auf 12,41 Prozent und liegt damit deutlich über der derzeit geltenden Mindestquote. „Das ist ein solider Puffer für alle Herausforderungen, die das Niedrigzinsumfeld in den kommenden Jahren noch bringt“, so Starnecker.
Absage an europäische Einlagensicherung
Die Vorschläge der EU-Kommission für eine gemeinsame europäische Einlagensicherung lehnt Starnecker ab: „Unternehmen und Privatkunden verlassen sich zu Recht darauf, dass ihre Einlagen bei uns gut aufgehoben sind“. Es entstehe nicht mehr Finanzstabilität, wenn solide Banken und ihre Sicherungstöpfe dafür herhalten müssen, Defizite in anderen Ländern Europas auszugleichen.
Auch die bayerische Wirtschaft lehnt die Pläne der EU-Kommission ab. Die von Brüssel vorgeschlagene Vergemeinschaftung der Einlagensicherungssysteme bedrohe den bewährten Anlegerschutz in Deutschland und damit auch die bislang gut funktionierende Mittelstandsfinanzierung im Freistaat Bayern. Da sind sich die Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag, der Bayerische Bankenverband, der Sparkassenverband Bayern sowie der Genossenschaftsverband Bayern einig.
In und für die Region
Auch 2015 hat die Bank wieder viel für die Region getan: Alleine die Steuerzahlungen der Bank und aus den Löhnen der Mitarbeiter beliefen sich auf 8,5 Millionen. Hinzu kamen rund 160.000 Euro an Spenden. Um dem veränderten Kundenverhalten gerecht zu werden, wurden außerdem einige Geschäftsstellen umgestaltet. Die umfangreichsten Umbauten erfolgten in Buchloe – hier finden die Kunden nun von der Beratung über Wohnbau und Immobilien bis hin zu Firmenkunden alles unter einem Dach.
Ausblick auf 2016
Neben dem Zinsumfeld und den wachsenden Regulierungsanforderungen wirkt sich die Digitalisierung zunehmend auf das Bankgeschäft aus. „Inzwischen nutzen 43 Prozent unserer Kunden Onlinebanking, Tendenz weiter steigend. Und zwar zunehmend auch per
Handy“. Um dem Rechnung zu tragen, wird die Bank in den kommenden Jahren ihr digitales Angebot weiter ausbauen, mit dem Ziel, noch attraktiver und nutzerfreundlicher zu werden. „An dieser Stelle möchte ich auf unser KundenServiceCenter hinweisen. Es ist von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr besetzt und die KollegInnen am Telefon können von Überweisungen, über Onlinelimits bis hin zu Terminvereinbarungen vieles direkt und schnell erledigen“, erläutert Starnecker. „Wir bleiben weiterhin nah an unseren Kunden – mit unseren Geschäftsstellen vor Ort genauso wie mit unserer Präsenz am Telefon und im Internet.“
Das Firmen- und Gewerbekundengeschäft will die Genossenschaftsbank weiter intensivieren. „Die Kreditvergabe an mittelständische Unternehmen in der Region gehört zu unseren Stärken“, erklärt Starnecker, der als Vorstand den Bereich Firmenkunden verantwortet. „Wir haben gute Marktkenntnisse und kennen unsere Kunden persönlich. Das bringt uns entscheidende Wettbewerbsvorteile. Beides wollen wir nutzen um unsere Position in den kommenden Jahren weiter auszubauen.“ Dabei unterstützt die VR Bank Betriebe bei Investitionen, aber auch in der Gründungsphase. In 2015 hat sie 35 Existenzgründungen begleitet. „Damit leisten wir unseren Beitrag für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung in unserer Heimat“, sagt Starnecker, der selbst in Kaufbeuren wohnt.