Drei Kameras, mehrere Studiolampen und unzählige Meter Kabel: Das Sitzungszimmer der VR Bank Augsburg-Ostallgäu in Augsburg verwandelte sich am vergangenen Mittwoch in ein TV-Studio. Bereits zum zweiten Mal lud die Bank ihre Kunden ein, um ihnen via Livestream ein aktuelles Stimmungsbild der Kapitalmärkte zu vermitteln. Anscheinend kommt das neue Format gut an. „Nach der gelungenen Premiere im Juni freue ich mich sehr, dass Sie heute Abend zur zweiten Auflage wieder dabei sind“, begrüßte Heinrich Stumpf, stellvertretender Vorstandssprecher der VR Bank die über 300 Teilnehmer, die sich über das Internet zugeschaltet haben.
Referent an diesem Abend war, wie schon im Juni, Norbert Faller, Fondsmanager bei Union Investment, der über 25 Jahre Aktien-Knowhow verfügt. Mit seiner sympathischen, lockeren Art schaffte es der Frankfurter, die Zuschauer zu Hause über 45 Minuten lang für das Thema Geldanlage zu begeistern. „Die Corona-Krise wurde an den Märkten zum großen Teil bereits eingepreist“, stellte Faller fest und meinte weiter: „An den Börsen verhält es sich wie mit dem uralten Sprichwort „Nach dem Regen scheint die Sonne“. Der erfahrene Börsenkenner demonstrierte dies eindrucksvoll mit einer Grafik, welche einen 100-jährigen Verlauf der Kapitalmärkte aufzeigte. „Jetzt kommt es vor allem darauf an, auf die richtigen Branchen zu setzen“, rät Faller. So gäbe es wie bei jeder Krise Gewinner und Verlierer. „Das haben wir ziemlich gut hinbekommen“, sagte Faller und meinte damit die Anlageentscheidungen, die die Union Investment seit Ausbruch der Krise getroffen hat.
Für die VR Bank Augsburg-Ostallgäu ist das neue, digitale Veranstaltungsformat weitaus mehr als eine „Notlösung“ in der Corona-Zeit. Die Vorbereitungen zur diesjährigen Vertreterversammlung und zum Landwirtschaftsforum laufen bereits auf Hochtouren. Diese beiden Events wird die Bank ebenfalls als Livestream anbieten und sieht sich damit als Vorreiter in der Region. Zusammen mit dem im Sommer ausgerichteten eSport-FIFA-Fußballturnier kommt die Genossenschaftsbank bis zum Jahresende auf insgesamt fünf digitale Kundenveranstaltungen. „Wir vermissen natürlich den persönlichen Kundenkontakt bei Veranstaltungen, doch immerhin können wir, dank unserer Größe, solche Events jetzt auch jederzeit digital durchführen“, resümierte Heinrich Stumpf und verabschiedete damit die Gäste an den Endgeräten.