Rückblick auf ein außergewöhnliches Geschäftsjahr
Digitale Vertreterversammlung der VR Bank Augsburg-Ostallgäu
Zusammenfassung
Die VR Bank Augsburg-Ostallgäu blickt im Rahmen ihrer diesjährigen Vertreterversammlung auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 zurück. Die Veranstaltung wurde als digitaler Livestream aus den Räumen der VR Bank in Kaufbeuren durchgeführt. Über 200 Teilnehmer, davon 139 Vertreter der Genossenschaftsbank waren der Einladung gefolgt und ließen sich von Aufsichtsrat und den Vorständen der Bank über aktuelle Themen sowie die Geschäftszahlen des Jahres 2020 informieren.
Das Vertretergremium folgte den Vorschlägen der Geschäftsführung und beschloss die Ausschüttung einer Dividendenzahlung in Höhe von 2,0 Prozent. Aufsichtsrat und Vorstand der VR Bank wurden im Zuge der Veranstaltung entlastet.
Vorstandssprecher Dr. Hermann Starnecker ging in seinem Bericht darauf ein, dass die VR Bank die Herausforderungen aufgrund der Pandemie bislang sehr gut meistern konnte. Der Bankchef sprach in diesem Zusammenhang seinen großen Dank an die Mitarbeitenden aus, die den Kontakt und die Nähe zu den Kunden zu jeder Zeit aufrechterhalten konnten. Mit der Pandemie habe sich das Kundenverhalten weiter stark verändert und der Digitalisierung einen Schub gegeben. Starnecker signalisierte aufgrund dieser Entwicklung einen weiteren Ausbau in digitale Bankleistungen. Im Hinblick auf die zukünftige Ausrichtung der Bank wolle man alle Entscheidungen und Handlungen stets auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betrachten. Als Teil der heimischen Region wird sich die VR Bank weiterhin für das gesellschaftliche Leben einsetzen und kulturelle, sportliche sowie soziale Projekte fördern.
Vorstand Heinrich Stumpf bewertet das Jahr 2020 für die VR Bank als ein gutes Geschäftsjahr. Die VR Bank befinde sich auf Wachstumskurs, der sich insbesondere bei den Kundenkrediten und im Kundengesamtvolumen bemerkbar mache. Dies sei laut Stumpf ein klarer Vertrauensbeweis der Kunden in Produkte und Leistungen der Genossenschaftsbank. Aufgrund aufsichtsrechtlicher Vorgaben müsse das Kreditinstitut jedoch stets seine Eigenkapitalausstattung im Blick behalten.
Ablauf der Veranstaltung im Detail
Bereits im Vorfeld des digitalen Events erhielten die Vertreterinnen und Vertreter umfangreiches Zahlenmaterial zur Lage der Bank sowie einen persönlichen Registrierungscode, mit dem sie sich am Abend der Veranstaltung einloggen konnten. Aufsichtsratsvorsitzender und Versammlungsleiter Dieter Weidner stand als erster vor den Kameras, begrüßte die Teilnehmer und machte sie mit den Besonderheiten der virtuellen Durchführung vertraut. Während der Übertragung konnten die Vertreterinnen und Vertreter über eine Chatfunktion Fragen an die Redner stellen, was auch sehr fleißig genutzt wurde. Zudem wurde mit Hilfe eines digitalen Abstimmungstools eine rechtssichere, digitale Beschlussfassung ermöglicht.
„Man muss kein Prophet sein, um sagen zu können: Das Jahr 2020 wird in die Geschichte eingehen. Die Corona-Pandemie hat unser aller Leben und die globale Wirtschaft schlagartig verändert“, eröffnete Vorstandssprecher Dr. Hermann Starnecker seinen Vortrag und berichtete anschließend, wie sich die VR Bank Augsburg-Ostallgäu in diesem „Ausnahmejahr“ geschlagen hat. „Als regionale Bank und systemrelevantes Unternehmen ist es unser Anspruch, für unsere Kunden da zu sein. Das haben wir auch erfüllt“, so Starnecker. Bis auf einige wenige Einschränkungen bei den Öffnungszeiten in kleineren Geschäftsstellen sei die Bank stets persönlich für die Kunden erreichbar gewesen. Bei den Firmenkunden habe man besonders in der Phase des ersten Lockdowns eine große Verunsicherung wahrgenommen. „Viele Themen mussten erst noch geregelt werden“, sagte Starnecker. Mit den von den Auswirkungen der Pandemie betroffenen Unternehmen habe man individuelle Finanzierungslösungen erarbeitet. Dabei ging es vor allem um Zins- und Tilgungsaussetzungen, die Vermittlung von Förderkrediten, den klassischen Bankkredit oder die Zwischenfinanzierung. Derzeit stelle die Genossenschaftsbank bei ihren Kunden noch keine steigende Zahl von Insolvenzen fest. „Hoffen wir, dass das auch so bleibt“, so Starnecker.
Anschließend ging Starnecker auf die Investitionen der letzten Jahre in digitale Zugangswege ein. „Das hat sich, gerade auch im Corona-Jahr, voll ausgezahlt. Dadurch können wir jetzt unsere Beratungsleistungen und den Bankservice auf vielen Kanälen anbieten. Bis Ende April dieses Jahres habe die Bank rund 10 % mehr Beratungstermine vereinbart als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. „Kunden nutzen verstärkt die Beratung über Video und Telefon“, erklärt Starnecker die Steigerung.
„Wir sind seit über 150 Jahren in der Region tief verwurzelt und Teil unseres regionalen Ökosystems. Hier sehen wir einen klaren Bezug von Nachhaltigkeit und Regionalität.“ Mit diesen Worten leitete Starnecker auf sein nächstes Thema über. Das Geld, das die Bank von Kunden und Mitgliedern hereinnehme, gebe sie in Form von Krediten an die regionale Wirtschaft weiter. „Damit erhöhen wir die Attraktivität unserer Heimat, stärken den regionalen Mittelstand und können so mithelfen, Arbeitsplätze in der Region zu sichern,“ betont Starnecker. Ebenso eine Form der Nachhaltigkeit ist für Starnecker die Crowdfunding-Plattform „vrbank-hilft.de“, da hier viele zukunftsfähige Vorhaben auf lokaler Ebene gefördert werden. So habe man seit Einführung der Spenden-Plattform mit 47 Projekten über 280.000 Euro an Unterstützungen eingesammelt. In eigener Sache habe die Bank das Thema Nachhaltigkeit ebenso auf der Agenda und ein Strategieprojekt aufgesetzt, das sich unter anderem mit Konzepten für Mobilität und Gebäudewirtschaft, aber auch der Berücksichtigung von nachhaltigen Kriterien bei der Kreditvergabe beschäftigt.
Lobende Dankesworte fand der Vorstandssprecher für die Mitarbeitenden der VR Bank. „Die Leistung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann gar nicht genug wertgeschätzt werden. Sie haben jeden Tag ihr Bestes gegeben, um den persönlichen Kontakt zu den Kunden zu halten. Dieses Engagement und der Wille, unseren Kunden Nähe spüren zu lassen, haben uns vom Vorstand tief beeindruckt,“ sagte der Vorstandssprecher.
Im Anschluss seiner Ausführungen übergab Starnecker das Wort an seinen Vorstandskollegen Heinrich Stumpf, der die Geschäftszahlen für das Jahr 2020 präsentierte. „Wir blicken auf ein gutes Geschäftsjahr 2020 zurück und bedenkt man, dass wir 12 Monate unter Coronabedingungen gearbeitet haben, dann sogar auf ein sehr gutes Geschäftsjahr“, zog Stumpf sein Fazit vorweg. Die Bilanzsumme beläuft sich demnach auf rund 3,8 Milliarden Euro und liegt damit um 6,3 Prozent höher als noch im Vorjahr. Einen deutlichen Zuwachs gab es bei den Kundenkrediten. Diese sind um 13,1 Prozent auf über 2,3 Milliarden Euro angestiegen. Die Kundeneinlagen erhöhten sich um 4,1 Prozent auf nun rund 3 Milliarden Euro. Anleger vermeiden weiterhin langfristige Geldanlagen und bevorzugen liquide Anlageformen. Einen bemerkenswerten Zuwachs gebe es auch beim Kundengesamtvolumen. „Das sind alle Geschäfte, die unsere Kunden mit uns tätigen“, erläutert Stumpf. Mit rund 7,8 Milliarden Euro sei dies ein Plus von 500 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. „Wir haben solide und gute Produkte und vor allem eine sehr gute Beratung. Der Anstieg ist ein ganz klarer Vertrauensbeweis unserer Kunden in das Geschäftsmodell unserer Bank,“ so Stumpf. Mit der positiven Entwicklung des abgelaufenen Jahres wird die Bank ihre Reserven weiter stärken. „Eine solide Eigenkapitalausstattung ist enorm wichtig, um die Vorgaben von Basel III zu erfüllen“, so Stumpf.
Nach den Ausführungen von Heinrich Stumpf wurde es noch einmal spannend, denn die Mitgliedervertreter durften nun zu verschiedenen Themen ihre digitale Stimme abgeben. So wurde unter anderem Vorstand und Aufsichtsrat entlastet sowie die Ausschüttung einer Dividendenzahlung in Höhe von 2,0 Prozent beschlossen. Des Weiteren standen die Wahlen zum Wahlausschuss auf dem Programm. „Bei den Kandidaten haben wir darauf geachtet, dass alle Regionen unseres Geschäftsgebiets berücksichtigt werden“, erläutert Vorstand Christoph Huber als Vorsitzender des aktuellen Wahlausschusses. Alle 15 Wahlvorschläge erhielten dann auch die erforderliche Zustimmung der Vertreter.
Zum Abschluss der Veranstaltung durfte Siegfried Drexl vom bayerischen Genossenschaftsverband insgesamt sieben Herren und eine Dame für deren langjähriges, ehrenamtliches Engagement im Aufsichtsrat der VR Bank auszeichnen. Die „Goldene Ehrennadel“ des Genossenschaftsverbandes Bayern wurde an Josef Batzer (38 Jahre Mitglied des Aufsichtsrats) und Martin Mielich (37 Jahre) verliehen. Elisabeth Gayer (20 Jahre) und Florian Markthaler (22 Jahre) erhielten die „Silberne Ehrennadel“. Für mindestens 15-jährige verdienstvolle Tätigkeiten im Aufsichtsrat erhielten Georg Köpf, Herbert Pelzl, Wolfgang Stöger und Dieter Weidner jeweils eine Ehrenurkunde. Nachdem aufgrund von Covid 19 eine persönliche Ehrung im Rahmen der Vertreterversammlung nicht möglich war, nahm Weidner die Auszeichnungen quasi stellvertretend für alle Geehrten entgegen.